Remscheider Generalanzeiger 18-01-2001
• Schriftsteller unbekannt

Izaline Calister: Soño di un muhé

Ein Debüt, mit dem sich Geschichte schreiben lässt. Im bescheidenen Rahmen, aber immerhin. Izaline Calister liefert mit Soño di un muhé (Exil) das erste World Music-Album in Papiamento, einer kreolischen Sprache-variante, die nur auf den Niederländischen Antillen verbreitet ist.

Sechs dieser autonomen Gebiete gibt es, die Sängerin stammt von der bekanntesten: der Likörinsel Curaçao. Calister, mit 18 aus der Karibik nach Holland übergesiedelt, um am Groninger Konservatorium zu studieren, hat sich mit ihrer charismatischer Stimme etabliert. Mit Jasper van ’t Hofs ‘Pili Pili’ tourte sie, seit 1997 bereichert Izaline die buchstäblich weltbekannten ‘Dissidenten’. Zwischen ihrem angestammten Fach, dem Jazz, und Ethno-Beats siedelt sich auch ihr Solo-Ausflug an. Gewidmet ist ihren Wurzeln. ‘Soño di un muhé’ (der Traum jeder Frau, englische Ubersetzung liegt bei), erzählt Alltagsgeschichten aus ihrer Heimat. Sprudelnde Elemente und Besinnliches wechseln sich ab. In ‘Fiesta di piskadó’, einem alten Fischerlied, unterlegt mit afrikanischen Polyrhythmen, ist der Brückenschlag zwischen weit entfernten Kulturen besonders gelungen.